KREBSVORSORGE UND
-ERKENNUNG
7
7.1
Derzeit ist die Ultraschall-Untersuchung die effektivste verfügbare Technik der Früherkennung und Diagnose. Aber zusätzlich zum herkömmlichem Ultraschall gibt es einige andere Techniken, die für die Früherkennung eingesetzt werden können.
Folgende Früherkennungs- und Diagnose-Techniken stehen den Hundebesitzern in modernen Tierkliniken zur Verfügung:
- Ultraschall-Untersuchung
- Röntgen
- MRT
- Computertomographie
- PET-Scan
- Blut-Untersuchung
Ultraschall-Untersuchung
Die Ultraschall-Untersuchung, die auch als Sonographie bekannt ist, ist eine Technik, bei der hochfrequente Schallwellen, die für Menschen nicht hörbar sind, durch die Haut auf die Organe gesandt und von den verschiedenen Gewebearten und inneren Organen abgeprallt werden. Die erzeugten Echos erzeugen ein Bild, das als Sonogramm bezeichnet wird. Diese Form der Bildgebung wird häufig verwendet, um zwischen soliden Tumoren und Zysten (mit Häutchen ausgekleidete Hohlräume im Gewebe) zu unterscheiden. Ein Ultraschall wird manchmal auch verwendet, um Knoten zu untersuchen, die sonst schwer zu sehen oder ertasten sind. Ultraschall kann auch als Teil anderer diagnostischer Verfahren verwendet werden, wie zum Beispiel bei Nadelbiopsien (die Entfernung von Krebszellen oder Flüssigkeit mit einer Nadel zum Zweck der Analyse im Labor), wenn ein Verdacht auf Krebs besteht. Obwohl der Ultraschall nicht immer und zu 100% zur Früherkennung von Krebs geeignet ist, wird empfohlen, bei Hunde ab dem 5. Lebensjahr zweimal jährlich eine Ultraschalluntersuchung machen zu lassen.
Preis pro Ultraschalluntersuchung des Brust- und Bauchbereichs: zwischen 250.- und 500.- Sfr. (Quelle: Animal Oncology and Imaging Center, Hünenberg, Schweiz)
Blutuntersuchung
Bei allen Krebspatienten wird eine Blutanalyse empfohlen, bestehend aus Blutbild (weiße Blutkörperchen, rote Blutkörperchen und Blutplättchen) und einer biochemischen Analyse (Leber- und Nierenenzyme, Proteine, Glukose und Elektrolyte). Darüber hinaus ist oft eine Urin-Untersuchung erforderlich. Obwohl diese Tests allein nicht für eine Früherkennung von Krebs geeignet sind, können sie zu einer endgültigen Diagnose bei einem Verdacht beitragen. Tumore haben häufig sekundäre Auswirkungen auf das Blut, zum Beispiel können sie Blutarmut, niedrige Thrombozytenzahlen oder erhöhte Werte der Leber- oder Nierenenzyme verursachen oder ein Ungleichgewicht der Elektrolyte (Kalium, Natrium und/oder Calcium) hervorrufen, die man in einer Blutuntersuchung erkennen würde. Betroffene Hunde können neben ihrem Tumor zudem noch andere Krankheiten haben, was ein weiterer Grund für eine gründliche und regelmäßige Blutuntersuchung ist.
Preis pro Analyse: ca. 80.- Sfr. (Quelle: Animal Oncology and Imaging Center, Hünenberg, Schweiz)
Thorax-Radiographie (Röntgen)
Sowohl konventionelles Röntgen als auch digitales Röntgen, das computergestützte Bilder verwendet, werden von vielen modernen Tierkliniken angeboten. Der Hauptzweck der Radiographie besteht darin, die Anatomie des Brustkorbs zu dokumentieren und eventuelle funktionelle Veränderungen zu erkennen, die mit der Krankheit zusammenhängen. Thorax-Aufnahmen sind kostengünstig und schnell am wachen Tier möglich. Der Patient benötigt keine Narkose. Die Radiographie ist jedoch weniger zuverlässig für die Darstellung z.B. von Lungen-Metastasen im Vergleich zur viel teureren, aber auch technisch anspruchsvolleren Computertomographie (CT), die unter Vollnarkose durchgeführt (siehe unten). Beide Techniken können nur schlecht eine benigne (gutartige) Läsion wie ein Granulom von einem bösartigen metastatischen Wachstum unterscheiden. Hier kann nur eine Biopsie eine absolut sichere Diagnose geben.
Preis pro Screening per Röntgen: ca. 200.- Sfr (Quelle: Animal Oncology and Imaging Center, Hünenberg, Schweiz)
CT - Computertomographie
CT ist die wichtigste diagnostische Technik für das sogenannte Staging (= das Stadium der Erkrankung oder die Größe eines Tumors evaluieren) und auch für die Planung zukünftiger Therapien. Die CT wird mit einer Röntgenröhre und mit einem Detektor durchgeführt, um scheibenartige oder spiralförmige "Schnitte" der Anatomie des Patienten zu erhalten. So entstehen Hunderte von Bildern, die von einem Computer zu dreidimensionalen (3D) Bildern zusammengesetzt werden. Diese 3D-Bilder sind sehr hilfreich bei der Planung von Operationen oder Strahlentherapien von Tumoren, um den Eingriff bzw. die Bestrahlung genau zu platzieren. Die CT eignet sich auch hervorragend zur schnellen Beurteilung von eventuellen Lungenmetastasen eines Patienten (in weniger als einer Minute). Diese Methode erfordert eine Vollnarkose, damit der Hund sich während der Untersuchung nicht bewegt. Die Genauigkeit einer CT kann durch die Verwendung eines Kontrastmittels, das intravenös injiziert wird, weiter verbessert werden. Die CT liefert auch bessere Ergebnisse im Vergleich zu normalen Röntgenaufnahmen bei der Darstellung der Nasenhöhle, des Schädels, der Kiefer, des Becken und der Wirbelknochen, insbesondere der Lymphknoten in diesem Bereich. Dies erlaubt dem Onkologen, eventuelle Metastasen in diesem Gebiet genauer zu visualisieren und auszuwerten.
Preis ca. 1000 Sfr (Quelle: Animal Oncology and Imaging Centre, Hünenberg, Schweiz)
MRI (Magnetresonanztomographie)
MRT ist die Erstellung von detaillierten Bildern des Körperinneren durch die Verwendung eines Magneten. Diese Art der Bildgebung verwendet somit keine Strahlung. Ein MRI (Magnetresonanz-Image) eines inneren Organs wird durchgeführt, indem der Patient auf einen beweglichen Tisch gelegt wird. Der Tisch wird dann in eine röhrenartige Maschine bewegt, die einen Magneten enthält. Nach einer ersten Serie von Bildern kann dem Patienten manchmal noch zusätzlich ein Kontrastmittel injiziert werden, um die Sichtbarkeit eines Tumors zu verbessern. Die gesamte Sitzung kann etwa eine Stunde dauern. Hunde erhalten auch für diese Untersuchung eine Vollnarkose, damit gesichert ist, dass sie ruhig und unbeweglich liegen. Die Magnetresonanztomographie bietet hervorragende Informationen über Weichteilstrukturen (Gewebe und Organe), insbesondere des zentralen Nervensystems (Gehirn und Nerven).
Preis pro Vorführung: ca. 1500.- Sfr. (Quelle: Animal Oncology and Imaging Center, Hünenberg, Schweiz)
PET-Scan (Positronen-Emissions-Tomographie)
Ein PET-Scan ist ein Computerbild von chemischen Veränderungen, die im Inneren des Gewebes und der Organe ablaufen. Den Patienten wird eine Kombination aus Zucker und einer kleinen Menge radioaktiven Materials injiziert. Dieser radioaktive Zucker hilft bei der Lokalisierung eines Tumors, weil Krebszellen Zucker schneller aufnehmen als andere Gewebe im Körper. Nachdem die radioaktive Substanz injiziert wurde, liegt der Patient noch ca. 45 Minuten auf einem beweglichen Tisch, während er sechs bis sieben Mal durch den PET-Scanner bewegt wird. Dieser Zeitrahmen ermöglicht es dem Medikament, im Körper zu zirkulieren, und falls ein Tumor vorhanden ist, wird sich der Zucker nach einiger Zeit darin ansammeln. PET-Scans sind bei der Erkennung größerer und / oder aggressiver Tumore genauer als bei der Lokalisierung von kleinen und / oder weniger aggressiven Tumoren. PET-Scans werden häufig bei menschlichen Patienten verwendet, sind aber für Haustiere derzeit noch kaum verfügbar. Dies wird sich in naher Zukunft sicherlich ändern.
PET-Scans werden häufig bei menschlichen Patienten verwendet, sind aber für Haustiere derzeit noch kaum verfügbar. Dies wird sich in naher Zukunft sicherlich ändern.
7.2
Welche Symptome können sich bei Fortschreiten der Erkrankung zeigen?
Frühe Phase:
- Appetitverlust
- Gewichtsverlust
- Lethargie
- Belastungsintoleranz, partielle Lähmung
- Erbrechen / Durchfall
- Leicht blasse Zunge und Zahnfleisch
- Aufgeblähter Bauch
- Erhöhte Atemfrequenz und Anstrengung
Spätere Phasen
- Symptome des frühen Stadiums bestehen fort
- Weigerung zu essen
- Zurückgezogenes Verhalten
- Aufgeblähter Bauch
- Geistige Trägheit (depressiv)
- Atembeschwerden
- Keuchend, nach Luft ringend
- Schwarzer, teeriger, harter Kot
- Plötzlicher Zusammenbruch
- Schwierigkeit, sich zu erheben
- Weißliche Zunge und Zahnfleisch
- Blutverlust aus einer der Körperöffnungen (Anus, Vagina, Mund, Augen, Ohren, Nase ...)
Krise: Sofortige tierärztliche Hilfe holen, unabhängig von der Krankheit!
- Atembeschwerden
- Verweigerung zu essen oder/und zu trinken
- Verlängerte neurologische Anfälle
- Unkontrollierbares Erbrechen / Durchfall
- Schwarzer, teeriger, harter Kot
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Blut im Urin
- Plötzlicher Kollaps
- Starke Blutung – intern oder extern
- Weinen / winseln vor Schmerz, zum Beispiel, wenn man den Hund in die Arme nimmt
Der Übergang von einer Phase zur anderen bis hin zur Krise kann beispielsweise beim Hämangiosarkom sehr schnell gehen, innerhalb weniger Tage. Deshalb sollte bei den ersten Symptomen und Verdachtszeichen der Tierarzt aufgesucht werden.
Man muss beachten, dass die meisten Tiere und so auch unsere Hunde ihren Schmerz instinktiv verbergen. Daher kann eine Vokalisierung, die für Ihr Haustier ungewöhnlich ist, darauf hinweisen, dass die Schmerzen und ein Angstzustand stark zugenommen haben. Wenn Ihr Haustier aufgrund von Schmerzen oder Angstzuständen vokalisiert, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren behandelnden Tierarzt!
Quelle und weitere Lektüre:
→ www.petmd.com